Witz oder Wahrheit? - Die Osteopathie bei Kiefergelenksbeschwerden (CMD)

Vorweg eine Anekdote: ....geht eine Frau zum Osteopathen. Der Osteopath fragt: "Was haben Sie denn? Patientin: "Mein Kiefergelenk tut weh, ich knirsche wohl ziemlich viel nachts". Osteopath: "Dann wollen wir mal schauen". Er stellt dann fest, dass die Patientin Verspannungen in den Faszien rund um das Schambein hat und behandelt diese Region dann mit den in der Osteopathie erlernten Griffen (extra- und gegebenenfalls auch intra-vaginal!!). 

Glauben Sie nicht? Dann schauen Sie mal hier (Ausgabe 7+8/2017, Seite 6/7). Der Artikel steht in einer angeblichen "Fachzeitschrift für Physiotherapie" des Thieme-Verlages. Dass der an sich seriöse Thieme-Verlag unkritisch solch einen Unsinn druckt, ist gänzlich unverständlich. Um es klar zu sagen: es gibt anatomisch und physiologisch nicht auch nur die geringsten Anhaltspunkte, dass Verspannungen im Kiefergelenk zu Verspannungen im Beckenbereich führen könnten noch vice versa, schon gar nicht über die momentan sehr in Mode gekommenen Faszien. Solch ein barer Unsinn wird nur von den sogenannten "Osteopathen" vertreten. In der Craniosacralen Osteopathie als auch Craniosacrale Therapie werden z.B. einzelne Zähne mit dem von einem osteopathischen Arzt Dr. Upledger (†) / USA erfundenen "unwinding" behandelt. Erfunden heisst hier im Sinne von "an den Haaren herbeigezogen". Glauben Sie nicht? Dann schauen Sie mal in das sogenannte Fachbuch des Krankengymnasten St. H. aus Essen, hier. Die hier angewandte Technik ist genauso skurril wie das gesamte dahinter stehende Gedankengebäude. Die Technik geht folgendermassen: wird an einem Zahn eine "Energiezyste" oder ein sogenannter "Faszienzug" festgestellt, dann gibt der Craniosacral-Therapeut einen minimalen Impuls in den betreffenden Zahn, hält ihn dabei zwischen Daumen und Zeigefinger fest und wartet solange, bis das "unwinding" zu einem Ende kommt. Dann seien die in der Zahnfaszie angesammelten Spannungen verschwunden bzw. gelöst. Nur: nichts davon geschieht in der Realität. Der gesamte Ablauf findet nur in der Phantasie des Craniosacral-Therapeuten statt. Real ist nur, dass zwei Finger einen Zahn anfassen, mehr nicht. Alles andere ist erfunden, pure Science-Fiktion! Sogenannte "Faszienzüge" existieren nur in den Köpfen von Osteopathen und Craniosacral-Therapeuten, sonst, in der wissenschaftlichen Medizin existieren sie nicht!

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