Zusammenfassung: Kritik an der sogenannten Osteopathie und Craniosacral-Therapie (dt. "Kraniosakral-Therapie")

Angeregt durch einen aktuellen Artikel eines kritischen Wissenschafts-Journalisten aus Kanada siehe hier,  möchte ich meine bisherigen Gedanken / Recherchen seit 2013 zur "Craniosacralen Therapie" noch einmal auf den Punkt bringen: 

1. Der Betrug
Was ist so "betrügerisch" und "tricky" an der sogenannten Craniosacral-Therapie? 
Dem Verbraucher / Patienten wird hier etwas verkauft, dass nicht existiert. 
Erinnern Sie sich an das Märchen von des Kaisers neue Kleider? Das können sie eins zu eins auf die Craniosacral-Therapie übertragen. Hier werden Probleme erzeugt, die nicht existieren, die dann mit einer angeblichen Therapie behandelt werden, die nichts bewirkt - außer vielleicht einer wohltuenden Entspannungsreaktion, die dann vom Verbraucher fälschlicherweise für eine Wirksamkeit der Methode gehalten wird.

2. Der Glaube
Craniosacral-Therapeut:innen glauben an ihre Therapie genauso wie der Papst an Gott. Und genauso wie die katholische Kirche unauflöslich mit dem Papst verbunden ist und der Papst mit ihr, ist die Craniosacral-Therapie mit den sie Ausübenden verbunden. 

3. Der Mechanismus
Man weiß aus der Psychologie, dass es sehr schwer ist, selbstbewusst auftretenden Menschen erstmal nicht zu glauben, was sie sagen oder tun. Dafür gibt es genug Beispiele nicht nur in der Geschichte, sondern auch im Alltag. Ich habe in einem anderen Blog-Beitrag die craniosacrale Gemeinschaft (insbesondere, die der Upledger-Therapeut:innen) mit der Scientology-"Kirche" verglichen, weil dort meiner Einschätzung nach dieselben Mechanismen aktiv sind: beginnend ganz oben in einer streng vertikalen Hierarchie mit den Marken- und Wissenseigentümern nicht selten mit Guru-Status hin zum einfachen Gläubigen / Kursteilnehmer, über die weltweite mediale Verbreitung des Glaubens und die absolute Undurchdringlichkeit gegenüber Kritik / Veränderungen jeglicher Art, weil es sich um hermetisch abgeschlossene Gedankenwelten handelt, losgelöst und abgekoppelt von der wissenschaftlichen Wissensprüfung und Wissenserweiterung.

4. Der Irrtum
In einem anderen Blogbeiträgen habe ich erwähnt, dass Craniosacral-Therapeut:innen genauso wie Ihre Kolleg:innen, die Osteopath:innen auf Zeit spielen. Viele Beschwerden und leichtere Erkrankungen bilden sich meistens in einem Zeitraum von 10-28 Tagen von selbst zurück. Klassische Beispiele sind eine Erkältung oder akute Rückenschmerzen (wenn sie keine pathologischen Ursachen haben). Wenn sie mit den Rückenschmerzen zum Osteopathen gehen, dann möchte dieser gerne, dass sie in circa 2-4 Wochen wiederkommen, weil er instinktiv weiss, dass es Ihnen dann höchstwahrscheinlich besser gehen wird. In dieser Zeit hätte sich auch ohne jegliche Behandlung viel verändert. In der Medizin und Wissenschaft nennt man das "Regression zur Mitte". Aber einmal an die Osteopathie angebunden, wird alles, was nach einer Behandlung geschieht, auf die Osteopathie zurückgeführt - genauso vom Therapeuten, der ja seinen Lebensunterhalt damit verdient wie auch vom Patienten. Ein schwerwiegender und folgenreicher Irrtum.

5. Pseudo-Wissenschaft
Seit der Übersicht-Studie (engl. review) einer kanadischen Gesundheitsbehörde im Jahr 1999 gab es keine tiefgreifenden oder erhellenden Studien mehr mit klaren Ergebnissen zur Craniosacral-Therapie. In einer aus einer Doktorarbeit heraus veröffentlichen Studien von Frau Dr. Haller - einer Mitarbeiterin von Professor Dobros - wird zwar behauptet, dass Craniosacral-Therapie positive Effekte auf Nackenschmerzen habe; die hier zugrundeliegende Studien wurden jedoch mehrfach von anderen Wissenschaftlern als schwach und mit vielen methodischen Mängeln bewertet. 

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