Das Ende der Osteopathie, Teil 6

Die "Osteopathie" ist ein undefinierbares Sammelsurium an Wissen, Schein-Wissen, Halbwissen und vielen manuellen Techniken aus den verschiedensten medizinischen Disziplinen. Selbst Osteopathen wissen nicht, wie Sie Ihre Methode definieren sollen. Die deutsche Ärzteschaft hat es einmal 2008 versucht, aber bleibt im Ergebnis ebenso unklar wie die Methode selbst. 

Osteopathie ist gefährlich! Warum? Weil Ihre Diagnostik weder eindeutig, noch nachvollziehbar, noch plausibel ist. Sie bleibt nebulös. Dies belegen neuere Übersichtsarbeiten eindrucksvoll:

1. Reliability of Diagnosis and Clinical Efficacy of Cranial Osteopathy: A Systematic Review

Zitat: "Conclusion - Our results demonstrate, consistently with those of previous reviews, that methodologically strong evidence on the reliability of diagnostic procedures and the efficacy of techniques and therapeutic strategies in cranial osteopathy is almost non-existent."
Übersetzung: "Zusammenfassung - Unsere Resultate zeigen, übereinstimmend mit denen vorheriger Übersichtsarbeiten, dass ein methodisch strenger Beweis über die Zuverlässigkeit der Diagnostik und Effizienz von Techniken und therapeutischen Anwendungen in Cranialer Osteopathie praktisch nicht existieren". 
Der wissenschaftliche Artikel aus 2016 wurde im renommierten PMC Journal des National Center for Biotechnology Information, U.S. National Library of Medicine veröffentlichtEin Synonym für Craniale Osteopathie ist die beim Verbraucher bekanntere "Craniosacrale Therapie" insbesondere die in Deutschland sehr verbreitete mit dem amerikanischen Markenschutz. 

Kommentar: Der vermeintliche mit cranialer Osteopathie behandelnde Osteopath oder Craniosacrale Therapeut benutzt eine Diagnostik, die nicht zuverlässig also unsicher ist und eher mit dem zutun hat, was der Therapeut sich einbildet als mit dem, was beim Patient wirklich vorhanden ist. Aufgrund dieses Schein-Befundes wird dann mit vollkommen wirkungslosen Schein-Techniken behandelt. Und dafür müssen Sie, der Verbraucher, tief in die Tasche greifen, denn osteopathische Behandlung sind Cash-Behandlungen, Behandlungen die bar bezahlt werden müssen (bis auf wenige Ausnahmen).

2. Reliability of diagnosis and clinical efficacy of visceral osteopathy: a systematic review

Zitat: "Conclusion The results of the systematic review lead us to conclude that well-conducted and sound evidence on the reliability and the efficacy of techniques in visceral osteopathy is absent".
Übersetzung: "Zusammenfassung - Die Resultate dieser Übersichtsarbeit führen uns zu der Schlussfolgerung, dass gut durchgeführte und klare Beweise in der Zuverlässigkeit und Effizienz von Techniken in der viszeralen Osteopthie nicht vorhanden sind."  
Der wissenschaftliche Artikel aus 2018 wurde im renommierten PMC Journal des National Center for Biotechnology Information, U.S. National Library of Medicine veröffentlicht.

Kommentar: Finger weg von osteopathischen Bauchbehandlungen!

Siehe auch das Gerichtsurteil des Landgerichtes Karlsruhe in einem wettbewerbsrechtlichen Verfahren gegen eine Arztpraxis, die mit (unzulässigen) Heilversprechen geworben hatte. Das Gericht stellte fest, Zitat: "Demgegenüber stellen zahlreiche Stimmen in der Wissenschaft die Grundlagen der Osteopathie grundsätzlich in Frage. Die Stiftung Warentest hat die der Osteopathie zugrunde liegende Theorie von Still ganzheitlicher Wirkungen noch im Jahr 2005 als nicht plausibel bezeichnet und in einer zusammenfassenden Wertung die therapeutische Wirksamkeit der verschiedenen Techniken manueller Medizin, zu denen die Stiftung Warentest auch die Osteopathie zählt, insbesondere auch für Nacken- und Rückenschmerzen als nicht nachgewiesen bezeichnet " und "Soweit die Bundesärztekammer in einer "Wissenschaftlichen Bewertung osteopathischer Verfahren" (Anlage K 10) im Jahr 2009 davon spricht, dass es in einem bestimmten Bereich der Osteopathie, insbesondere bei der Behandlung chronischer Schmerzsyndrome der Wirbelsäule, Hinweise für die Wirksamkeit gebe, ist dies zu wenig, um die Osteopathie insoweit als eine anerkannte Behandlungsmethode anzusehen." Quellehttps://openjur.de/u/897943.html


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ergänzt /bearbeitet am 21.11.2022


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